Magensäure ist wichtig für den reibungslosen Ablauf unserer Verdauung. Sie wird in den Belegzellen des Magens gebildet und mithilfe der Protonenpumpen ins Innere transportiert. Nimmt die Säureproduktion jedoch überhand, wird es äußerst unangenehm.
Im SOS-Fall schaffen „Säureblocker“ schnell Linderung. Sie hemmen die Bildung der Magensäure. Typische Einsatzgebiete sind Sodbrennen, Gastritis, Refluxerkrankungen, Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre sowie die dauerhafte Einnahme von Schmerzmitteln. Der Haken: Arzneimittel benutzen im menschlichen Körper oft die gleichen Transport- und Stoffwechselwege wie Mikronährstoffe. Deshalb erhöht sich bei Langzeitanwendung das Risiko für Interaktionen wie die Störung der Wirksamkeit des Medikaments oder Auswirkungen auf den Vitamin- und Mineralstoffhaushalt.
Protonenpumpenhemmer („PPI“) greifen in den Zellstoffwechsel der Magenschleimhautzellen ein. In diesen wird auch ein spezielles Transportprotein (= Intrinsic-Factor) gebildet, das für die Aufnahme von Vitamin B12 (Cobalamin) aus der Nahrung zuständig ist. Fehlt die Magensäure, bleibt das Vitamin gebunden und seine Aufnahme im Darm wird erschwert. Durch die langfristige Einnahme von PPI kann das Risiko eines Vitamin-Mangels um bis zu 65% ansteigen. Diverse Studien zeigen, dass etwa 40% der über 60-Jährigen unterversorgt sind.
B12 ist an sehr wichtigen Prozessen im Organismus beteiligt, unter anderem an der Blutbildung, Zellteilung, Energieproduktion unserer Zellen und der Bildung von Hormonen. Es kommt vor allem in Lebensmitteln tierischen Ursprungs vor, also Fleisch, Fisch, Milchprodukten oder Eiern. Müdigkeit, Erschöpfung, Antriebslosigkeit, Nervosität oder Vergesslichkeit zählen zu den Folgen. Auch die Versorgung mit Calcium, Magnesium, Eisen, Folsäure und Vitamin D kann unter PPI gestört sein.
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