Colitis ulcerosa zählt neben Morbus Crohn zu den häufigsten chronisch- entzündlichen Darmerkrankungen und beginnt bei den meisten Betroffenen zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr. Die Krankheit verläuft in Schüben und betrifft ausschließlich den Dickdarm. Dort führen Entzündungsreaktionen im Gewebe zu schmerzhaften Bauchkrämpfen und blutigen Durchfällen. Wissenschaftler der anerkannten Standford Universität (USA) untersuchten in aktuellen Studien einen neuen Therapieansatz, bei dem Gallensäuren eine wesentliche Rolle spielen. Bei Gesunden werden normalerweise in der Galle bestimmte primäre Säuren (z.B. Cholsäure) gebildet und zur Unterstützung der Fettverdauung an den Darm abgegeben. Mithilfe spezieller Bakterien werden diese in entzündungshemmende sekundäre Gallensäuren umgewandelt.
Die Forscher haben nun festgestellt, dass Patienten einen Mangel an diesen sekundären Gallensäuren aufweisen. Ursache ist vermutlich eine zu geringe Bakterienanzahl im Darm, wodurch die Umwandlung behindert wird. In ersten Versuchen konnte bereits gezeigt werden, dass eine Behandlung mit Gallensäuren die Entzündungsrate verringert. Jetzt heißt es „Daumen drücken“, dass dieser Ansatz sich in weiteren Tests bestätigt und den Patienten geholfen werden kann.
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