Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren. Doch was mit dem Ersten beginnt, endet nach so manch feucht-fröhlichem Abend mit dem Kater am nächsten Tag. Nicht selten gehört der regelmäßige Alkoholkonsum zur entspannten Feierabendroutine.
Doch aufgepasst: Neben dem gesundheitlichen Risiko droht vor allem die Suchtgefahr. Ein spanisches Forscherteam hat in aktuellen Studien eine bisher unbekannte Wirkung von Alkohol auf unser Gehirn entdeckt.
Eine wichtige Rolle für das körpereigene Belohnungssystem spielt Dopamin. Dieser Botenstoff ist nicht nur verantwortlich für Glücksgefühle, sondern auch für die Befriedigung beim Stillen einer Sucht. Inzwischen weiß man, dass Dopamin einerseits direkt an den Synapsen (= Verbindungsstellen zwischen den Nervenzellen) übertragen wird und sich andererseits über sogenannte „Diffusionsprozesse“ im Zwischenraum der Zellen (= Extrazellularraum) verteilen kann. Dies beeinflusst verschiedene Kommunikationsprozesse im Gehirn. In den aktuellen Untersuchungen zeigte sich vor allem eine Erhöhung der Diffusion in Bereichen der grauen Hirnsubstanz. Gleichzeitig entstehen strukturelle Veränderungen des Extrazellularraums, wodurch sich das Dopamin einfacher ausbreiten und seine Wirkung verstärken kann. Laut der Wissenschaftler ist dies eine Erklärung, warum der Konsum von Alkohol auf lange Sicht zur Sucht führt. Im Umkehrschluss könnten die Ergebnisse Ansatzpunkte für mögliche Therapieansätze bei Sucht-Kranken liefern. Wir bleiben in dieser Sache für Sie am wissenschaftlichen Ball.
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