Bei chronischen Erkrankungen oder wiederkehrenden Beschwerden bekommen Sie von Ihrer Hausarztpraxis die passenden Medikamente verordnet. Statistiken zeigen, dass die Anzahl der benötigten Arzneimittel aufgrund unserer veränderten Lebensbedingungen mit jedem Lebensjahr zunimmt. Denken Sie dabei bitte immer an die zweite Seite der Medaille, die da lautet: Mit jedem Medikament mehr, steigt man auf der Neben- und Wechselwirkungsleiter eine Stufe höher. Unser ganzheitlicher Fokus ist dabei vor allem auf Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine gerichtet. Lassen Sie uns Ihre Nährstoff-Räuber genau unter die Gesundheitslupe nehmen – inklusive Tipps zur Risikominimierung und Lösungen für leere Nährstoff-Depots.
Lipidsenker werden bei erhöhtem kardiovaskulärem Risiko, nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zur Senkung des Cholesterinspiegels eingesetzt. Statine bilden hier die am häufigsten verordnete Arzneimittelgruppe. Durch die dauerhafte Statin-Gabe kann die Energiegewinnung in den Zellen aus dem Takt geraten. Das sogenannte Coenzym Q10 wird in seiner Funktion stark behindert. Muskelschmerzen sind eine typische Folge. Zudem können der Vitamin D- und Selen-Status in Mitleidenschaft gezogen werden.
Betablocker verlangsamen den Puls, senken den Blutdruck und entlasten so das Herz. Bisoprolol und Metoprolol zählen zu den bekanntesten Wirkstoffen, die bei verschiedenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und in der Migräne-Prophylaxe zum Einsatz kommen. Zeitgleich schrillen die Nährstoff Alarmglocken, denn Betablocker beeinflussen auch den körpereigenen Kalium-Spiegel.
Diuretika (z.B. Torasemid, Furosemid) sind umgangssprachlich als „Wassertabletten“ bekannt. Durch die vermehrte Ausscheidung von Salz und Wasser über die Nieren ist die Flüssigkeitsmenge in den Gefäßen verringert, was zu einer Senkung des Blutdrucks führt. Was bei Gefäßen und Blutdruck Freudentänze auslöst, sorgt im Haushalt von Kalium, Magnesium und Vitamin B1 für schlechte Stimmung.
Protonenpumpenhemmer (PPIs) wie ,Pantoprazol oder Omeprazol hemmen die Säureausschüttung im Magen und werden bei Refluxerkrankungen oder Gastritis eingesetzt. Die Einnahme ruft einen Mangel an Vitamin B12 hervor. Zudem kann sich die Dauereinnahme von PPIs auf den Calcium-, Magnesium-, Eisen-, Folsäure- und Vitamin D-Wert auswirken.
Antidiabetika, allen voran Metformin, zählen in der Schulmedizin zu den Klassikern bei der Behandlung von Diabetes Typ-2, indem unter anderem die Glucose-Produktion in der Leber gehemmt wird. Aktuelle Studien zeigen jedoch, dass dabei leider auch wichtige Nährstoffe wie Folsäure, Magnesium, Q10 und Vitamin B1 gehemmt werden. Ganz besonders betroffen ist Vitamin B12.
Hätten Sie es gewusst?
Milch, grünes Gemüse, Fruchtsäfte, Grapefruit – auch verschiedene Lebensmittel können die Wirkung Ihrer Medikamente negativ beeinflussen! Wenn Sie mögen, schauen wir uns gerne Ihre Arzneimittel-Liste an und prüfen nach versteckten Nährstoff-Räubern.
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